In Portugal läuteten Sozialproteste das Ende der 18. WBDJ-Versammlung ein.

180.000 Angestellte des öffentlichen Dienstes legten am Wochenende in Portugal die Arbeit nieder. Sie protestierten Samstagnachmittag in Lissabon gegen die Pläne der Regierung, Löhne und andere Ausgaben in diesem Sektor drastisch zu kürzen. Die Demonstration war eine von vielen Aktionen, welche sich gegen die aktuelle Sozialpolitik der Koalition aus Konservativen und Sozialdemokraten richten. Verschiedene Gewerkschaften betonten, dass es bei den Sparmaßnahmen unter Premier Pedro Passos Coelho keinen Unterschied mache, ob der öffentliche Dienst nun mangelhaft aufrecht erhalten wird oder gleich in den Ausstand tritt. „Fahndungsplakate“ im Wild-West-Stil verlangten die Verhaftung des Premiers aufgrund der „Vorbereitung eines milliardenschweren Raubs an der Bildung“. Passos Coelho kann sich auch ohne Auslieferung auf einen heißen Herbst einstellen. Die Gewerkschaften und die einflussreiche Portugiesische Kommunistische Partei (PCP) rufen für Ende November nämlich zu einem Generalstreik auf. RednerInnen peitschten die DemonstrantInnen daher ein: „A luta continua – der Kampf geht weiter!“

Diesem Tenor folgte die 18. Generalversammlung des Weltbunds der demokratischen Jugend (WBDJ), welche ebenfalls in Lissabon tagte und an dem sich die Kommunistische Jugend Österreichs eine Teilnahme natürlich nicht nehmen ließ. Mit diesem Kongress wurde der antiimperialistische Charakter der Organisation geschärft. Etwa 200 Delegierte aus 86 Jugendorganisationen von Angola bis Zypern nahmen an der mehrtägigen Versammlung teil. Sie verabschiedeten am Samstag elf politische Resolutionen, etwa zur Internationalen Solidarität, besonders mit Palästina und der Westsahara. Die allgemeine politische Erklärung verurteilt die Stärkung des Imperialismus weltweit, seine Angriffe auf die Rechte von Frauen, MigrantInnen, ArbeiterInnen und besonders die Jugend. Der Krieg in Libyen wurde ebenso scharf verurteilt wie die antikommunistische Hexenjagd in Osteuropa. Als Gastgeberin des Kongresses sorgte die Kommunistische Jugend Portugals (JCP) unermüdlich für den reibungslosen Ablauf der gesamten Versammlung und das Wohlergehen der internationalen Gäste.

Der neue Generalrat des WBDJ, welcher aus 35 Jugendorganisationen besteht, wählte den zypriotischen Demokratischen Jugendverband (EDON) zum neuen Vorsitzenden des Weltbunds. Das Generalsekretariat ging wieder an den Verband der Jungkommunisten Kubas, die UJC.