1791: In Frankreich erscheint die “Erklärung der Rechte der Frau und der Bürgerin”. Dort fordert Olympe de Gouges im Geiste der Aufklärung die Durchsetzung der Menschenrechte auch für Frauen. Wenn alle Menschen gleich seien, so de Gouges, müssten die Rechte auch für alle Geschlechter gleichermaßen gelten.

1848: In der großen Revolution, die im Frühjahr losbricht und gerade Deutschland und Österreich erfasst, sind Frauen gleich zu Beginn im Kampf um Demokratie dabei. Ihr Beitrag wird kaum gewürdigt: die Frankfurter Nationalversammlung, das erste deutsche Parlament, vereint zwar Vertreter aus allen Bereichen der Gesellschaft unter einem Dach. Frauen sind jedoch nicht vorgesehen.

1889: Auf dem Internationalen Sozialistenkongress in Paris hält die spätere KPD-Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857-1933) eine Rede, in der sie – im Gegensatz zu ihren bürgerlichen MitstreiterInnen – den Satz prägt, dass die Frauenbefreiung einzig durch die “Emanzipation der Arbeit vom Kapital” siegreich sein kann. Zetkins Rede gilt – neben dem Werk von Alexandra Kollontai – als eine der wichtigsten Grundlagen marxistischer Emanzipationstheorie.

1910: Beim zweiten Sozialistischen Frauenkongress in Kopenhagen wird auf Initiative von Zetkin der “Internationale Frauentag” als Kampftag zur Befreiung der Frau ins Leben gerufen.

1912: Bei einem Textilarbeiterinnenstreik in Lawrence, Massachussets, gehen 20.000 Frauen (v.a. mit Migrationshintergrund) für gerechte Entlohnung und Frauenrechte auf die Straße. Diesem Arbeitskampf ist das bekannte Lied “Brot und Rosen” gewidmet.

1917: A. Kollontai wird Volkskommissarin für soziale Fürsorge im ersten Kabinett Sowjetrusslands.

1932: Mit den Muslimschwestern entsteht ein Frauenflügel der islamisch-konservativen Muslimbruderschaft, welche 80 Jahre später in Ägypten den Präsidenten stellt.

Zweiter Weltkrieg: in fast allen kriegsführenden Ländern werden Frauen in der Produktion eingesetzt, unabhängig vom jeweiligen Rollenbild des betreffenden Staates. Die Männer sind schließlich im Krieg. Aber auch an der Front finden sich – etwa als Scharfschützinnen und Pilotinnen der Roten Armee – Frauen.

1968: Etwa 200 Näherinnen der Ford-Werke in Dagenham, England, legen monatelang die Arbeit nieder, um für eine Lohnangleichung zu protestieren. Der Streik ist so erfolgreich, dass das britische Parlament 1970 ein Gesetz verabschiedet, welches die Unternehmen zur Auszahlung von gleichem Lohn für gleiche Arbeit unabhängig vom Geschlecht verpflichtet.

Ab 1970er: Die Frauenbewegung erhält infolge der 68er-Revolten an Auftrieb. Theoretisch werden sie in westlichen Gesellschaften von reaktionär-matriarchaler, systemimmanenter Ideologie dominiert. Als ebenso reaktionäre Antwort entsteht die „Männerbewegung“. Die Gender Studies kommen auf.

1990er Jahre: In der Punkszene formieren sich die „Riot Grrrls“. Musikerinnen kritisieren dort das machistische Auftreten und die Überzahl sowie öffentliche Dominanz ihrer männlichen Kollegen. Neben Gleichberechtigung sind künstlerische Selbstverwirklichung und Kommerzkritik zentrale Inhalte dieser Bewegung.

2009: Die Vereinten Nationen stellen fest, dass Frauen „66 Prozent der weltweiten Arbeit tätigen, 50 Prozent der Nahrung herstellen, aber nur 10 Prozent des Gesamteinkommens erhalten und nur ein Prozent des Eigentums besitzen“. Weiters seien gerade Frauen von Niedriglöhnen betroffen und haben wenige Rechte in diesen Arbeitsverhältnissen. Sie haben kaum ausgereifte Fertigkeiten und nur Volksschulbildung. Sie werden als erste gefeuert.