GW-logoÖsterreich ist ein reiches Land: das reichste ein Prozent der Bevölkerung besitzt 469 Milliarden Euro, gleichzeitig wird Milliarde um Milliarde maroden Banken wie der HYPO in den Rachen geworfen und Nationalratsabgeordnete verdienen 8440 Euro monatlich. Jetzt fragen wir uns natürlich, warum wir davon keinen Cent sehen und warum die Milliarden nicht für die Schaffung von Arbeitsplätzen, den freien Bildungszugang oder leistbare Wohnungen verwendet werden.

Das Geld für all das wäre vorhanden, es ist nur in den falschen Händen: Das reichste ein Prozent besitzt hierzulande so viel wie unteren 90 Prozent zusammen! Glaubt man Kronen Zeitung, Regierung und Wirtschaftskammer, liegt das daran, dass das oberste Prozent eben 90-mal fleißiger und 90-mal klüger ist als wir. In Wahrheit aber leben die Reichen und Superreichen auf unsere Kosten: Sie profitieren davon, dass unsere Zukunftsperspektiven immer trister, unsere Mieten immer höher und unsere Löhne immer niedriger werden. 1,2 Millionen ÖsterreicherInnen leben bereits an oder unter der Armutsgrenze, viele weitere mehr wissen nicht, wie sie Monat für Monat über die Runden kommen sollen.

Sichere Arbeitsplätze weichen unter dem Zauberwort „Flexibilisierung“ immer öfter Jobs, von denen man kaum leben kann. Wir sind die „Generation Praktikum“, die sich schlecht oder gar nicht bezahlt von Job zu Job hantelt und dabei auf immer mehr soziale Rechte verzichten muss.

Während so die Unternehmensgewinne immer weiter steigen, bewegen sich unsere Löhne kaum. Verglichen mit den Kosten des täglichen Lebens, sinken sie sogar. Das alles passiert nicht zufällig. Die Unternehmen nutzen die Krise, um Löhne zu senken und den Arbeitsdruck zu erhöhen. Gleichzeitig betreibt die Bundesregierung unter dem Kommando von Industriellenvereinigung und EU Sozialraub und Bildungsabbau. Die Profite werden immer weiter gesteigert und wir sollen die Rechnung dafür zahlen.

„Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an.

Und der Arme sagte bleich: wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“

(Bertolt Brecht)