Es reicht uns! Eine halbe Millionen Arbeitslose, eine Million arm- bzw. armutsgefährdete Menschen, mehr und mehr Überwachung, etc. – das alles ist in Österreich inzwischen Realität. Auf der anderen Seite stehen Reiche, die reicher und reicher werden, PolitikerInnen, die uns Tag für Tag anlügen, immer höhere Mieten und gleichzeitig niedrigerer Lohn. Währenddessen werden Sozialausgaben gekürzt und über den 12-Stunden-Tag verhandelt. Und auf wessen Kosten?! Auf unseren!

Wir, die Kommunistische Jugend, sind SchülerInnen, junge ArbeiterInnen, Studierende und Arbeitslose, die sich in einer Organisation zusammengeschlossen haben, weil wir nicht mehr tatenlos zusehen wollen, wie dieses System mit seinen HandlangerInnen in der Politik uns langsam unsere Lebensgrundlagen raubt.

Am 1. Mai feiern wir den Tag der ArbeiterInnenklasse, um diesen Entwicklungen den Kampf anzusagen!

Graz 10:00 Südtirolerplatz

Innsbruck 11:30 Landhausplatz

Linz 11:30 Volkstheater

Wien 10:30 Schwarzenbergplatz // 11:00 Oper

 

Untenstehend dokumentieren wir noch den Aufruf von KJÖ und KSV Innsbruck:

Angestellte, Arbeiterinnen und Arbeiter,
Lehrlinge, Schülerinnen und Schüler,
Studentinnen und Studenten!
Der 1. Mai ist unser Tag. Seit über hundert Jahren kämpfen wir, die ArbeiterInnenklasse und die Jugend, am 1. Mai für unsere Rechte. Früher gingen wir für den 8-Stundentag, Arbeitsschutz und viele andere Recht, die wir heute haben, auf die Straße. Doch auch heute gibt es genug, für das es sich zu kämpfen lohnt!
Lehrlinge, Angestellte, Arbeiterinnen und Arbeiter!

Die Regierung der Banken und Konzerne und die bürgerlichen Oppositionsparteien von Grün bis Blau bereiten einen Angriff nach dem anderen auf unsere Rechte vor. Die Senkung der Lohnnebenkosten im Regierungsprogramm, die Diskussionen um Arbeitszeitflexibilisierung und 12-Stunden-Arbeitstag sind nur 3 Beispiele von vielen. Um uns ruhig zu stellen, wurde vor einiger Zeit die Lohnsteuer geringfügig gesenkt und von der Regierung ein Mindestlohn von 1500 Euro gefordert. Die Arbeitslosigkeit klettert von Rekordhoch zu Rekordhoch, nicht zuletzt durch die voranschreitende Technisierung und die damit einhergehende erhöhte Produktivität. Während unsere Lebensbedingungen immer schlechter werden, wird die Führung von ÖGB und AK nicht müde uns zu erklären, dass wir und die Reichen Sozialpartner wären.
Wir glauben ihnen kein Wort, denn unsere Rechte wurden uns nicht geschenkt und wenn wir sie nicht tagtäglich aufs Neue einfordern, bleiben sie nur leeres Wort.Wir können ihnen glauben und dabei zusehen, wie unser Leben immer schwieriger wird, während sie von unserer Arbeit immer reicher werden oder – wir kämpfen gemeinsam für einen Ausbau unserer Rechte!
Wir fordern:
Die 35-Stunden-Woche als ersten Schritt zur 30-Stunden-Woche gegen die zunehmende Arbeitslosigkeit und den sinkenden Bedarf an Arbeitskräfte durch Technisierung
Einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 1800 Euro, dessen Erhöhung an den Metaller-KV gebunden wird.
Übernahme der Internatskosten für Lehrlinge durch das ausbildende Unternehmen
Die verpflichtende Übernahme von Lehrlingen nach Abschluss ihrer Ausbildung
Studentinnen und Studenten,
Die schlechter werdenden Lebensbedingungen für die arbeitenden Menschen wirken sich auch auf uns aus. Sinkende Löhne, steigende Mieten und willkürliche Diensteinteilungen erschweren uns das Leben und erhöhen den Lernstress, machen es schwieriger Studium und Job miteinander zu vereinbaren. Parallel dazu wird die Hochschule an die neuen Entwicklungen im neoliberalen Kapitalismus angepasst. Dies hat zur Folge, dass mit dem Bologna-Prozess und dem damit eingeführten Bachelor-Master-Schmalspurstudium ein System geschaffen wurde, um eine große Zahl an hochqualifizierten Arbeitskräften auszubilden und mit einem Abschluss auf den Arbeitsmarkt zu werfen, der weniger wert ist als der frühere Magister. Für viele von uns ist ein höherer Abschluss schwierig oder gar nicht möglich durch Beschränkung des Zugangs zum Master-Studium und/oder die schlechter werdenden Lebensbedingungen. Eine Laufbahn in der Wissenschaft schützt gleichzeitig nicht vor prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen. Befristete Stellen, All-In-Jobs und sinkende Löhne breiten sich auch hier aus, nicht zuletzt durch die Weigerung des Staates die Hochschulen auszufinanzieren. Daraus resultiert die zunehmende Abhängigkeit von Banken und Konzerne als Investoren.
Der freie Hochschulzugang wurde uns nicht geschenkt, sondern er wurde von uns im Bündnis mit der ArbeiterInnenklasse erkämpft. Diesen zu verteidigen wird uns nur im Bündnis mit den arbeitenden Menschen gelingen, wenn wir gemeinsam für die entsprechenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufstehen.
Wir fordern:
Den Bau von leistbaren StudentInnenwohnheimen und Gemeindewohnungen sowie die Enteignung von Immobilienkonzernen
Die Abkehr von den Bologna-Prozessen und die Rückkehr zum Diplomstudium
Die Abschaffung aller Studiengebühren
Eine Hochschule, die der Gesellschaft dient und nicht den Profiten der Banken und Konzerne
Schülerinnen und Schüler,

Mit dem irreführenden Schlagwort der Schulautonomie hat der Staat begonnen, sich aus der Finanzierung der Schulen und der schulischen Bildung zurückzuziehen. Stattdessen werden Schulen abhängig von der Unterstützung durch Banken und Konzerne oder werden überhaupt gleich in ein Einkaufszentrum hineingebaut. Bereits unter Ministerin Elisabeth Gehrer wurde mittels Kürzung der Unterrichtsstunden der Lernaufwand für uns zu Hause vergrößert. Das führt dazu, dass 83% von uns mit den Eltern lernen müssen und 20% davon täglich . 23% von uns brauchen zusätzlich noch bezahlte Nachhilfestunden, die unsere Eltern von ihrem hart erarbeiteten Geld bezahlen müssen.
Wir kämpfen für Schulen, in denen nicht nur die besten durchkommen, sondern jede und jeder von uns ausreichend Unterstützung erfährt, um im Schulalltag zu bestehen und später alle Möglichkeiten zu haben.
Wir fordern:
Geld für Bildung statt für Banken. Wir fordern die volle Ausfinanzierung des Schulsystems.
Eine polytechnisch orientierte Gesamtschule aller 6-15-Jährigen. Die Vereinheitlichung des Österreichischen Schulsystems ist die Grundlage für einen freien und gleichen Zugang zur Bildung.
Eine Ganztagesschule in der Hausübungen überflüssig werden und kostenloser Förderunterricht als Teil der Schulbildung ist und nicht extra bezahlt werden muss.
Ein pädagogisches Unterrichtskonzept, das Selbstorganisation und Solidarität unter uns SchülerInnen fördert.
Eine Senkung der SchülerInnenzahl pro Klasse.
Für echte Demokratie. Transparente Verhältnisse in der LSV / BSV, Wahlrecht für alle SchülerInnen und das Streikrecht für SchülerInnen.
1. Mai 2017, 11:30 Landhausplatz
Klassenkämpferischer Block
Kommunistische Jugend Innsbruck (KJÖ
Kommunistischer StudentInnenverband Innsbruck (KSV-KJÖ)