Liebe FreundInnen, liebe GenossInnen!

Die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen, das Zurückdrängen des Sexismus in all seinen Spielarten, das Durchbrechen von Geschlechterrollen, die Überwindung der Ausbeutung von Frauen und ihre (vor allem ökonomische) Unabhängigkeit sind gewissermaßen ein alter Hut in der linken und fortschrittlichen Bewegung. Hier reden wir über die allgegenwärtige Darstellungen von Frauen als Besitz des Mannes, als Sexobjekt, als Mensch zweiter Klasse und als absatzsteigerndes Werbemittel: “sex sells”, wie es uns tagein, tagaus entgegenschallt.

Mit dem Ausspruch “sex sells” befi nden wir uns schon bei einem entscheidenden Punkt. Denn wo etwas verkauft wird, gibt es erstens Menschen, die etwas kaufen und zweitens natürlich Menschen, die von dem Verkauf profitieren. Und jene Waren, die verkauft werden, müssen zuvor produziert werden: hier gibt es dann Menschen, die dafür arbeiten, dass andere von ihrer Arbeit profi tieren – und bei den Menschen, die den Reichtum erarbeiten, haben wir wieder einen bedeutenden Unterschied zwischen den Löhnen von Frauen und Männern.

Alle genannten Punkte sind eigentlich bekannt und PolitikerInnen predigen schon seit gefühlten Ewigkeiten davon, die Frau in der Gesellschaft gleich zu stellen und lügen von gleichen Chancen, dass sich die Balken biegen. So weit, so unerfreulich.

Viel wird über geschlechtergerechte Sprache, Quotenregelungen, und “mehr Chefi nnen” gesprochen – es muss hier aber noch viel grundlegendere Überlegungen geben. Denn schließlich ist die Tatsache, dass es weit weniger Frauen in den sogenannten Führungspositionen gibt, erstens nur ein Symptom der Unterdrückung der Frau und zweitens ist es der vielzitierten Billa-Kassiererin wohl herzlich egal, ob Frauen oder Männer aus ihren schlechten Arbeitsbedingungen satte Gewinne schlagen.

Wir sehen also: es gibt einiges zu sagen und noch viel mehr zu diskutieren. Mit Artikeln über die allgemeine Lage von Frauen und Mädchen in Österreich, über das Verhältnis zwischen Lohnarbeit und Reproduktionsarbeit, über junge Frauen in der Lehre, in der Schule und an den Hochschulen, über die Frauenbewegung damals und heute, über Frauen im Sozialismus und vielem mehr wollen wir mit dieser Broschüre dazu einen Beitrag liefern.

Wir wünschen viel Freude beim Lesen!

Die Bundesleitungen von KJÖ und KSV

Hier gibt es die vorneweg zur Kampagne „Schluck’s nicht, Spuck’s aus: Schlag zurück!“ zum downloaden.