Grußworte des Vositzenden der Partei der Arbeit Österreich (PdA) Otto Bruckner an die TeilnehmerInnen des CENA Camps

 

Liebe Genossinnen und Genossen, Liebe Freude!
Ich freue mich sehr, euch im Namen der Partei der Arbeit Österreichs zum CENA-Camp des
Weltbundes Demokratischer Jugend in Österreich begrüßen zu dürfen. Wir beglückwünschen auch
die Kommunistische Jugend Österreichs, dass sie dieses Treffen fortschrittlicher und revolutionärer
Jugendorganisationen aus Europa und Nordamerika ausrichten darf.
„Jugend aller Nationen, uns vereint gleicher Sinn gleicher Mut, wo auch immer wir wohnen, unser
Glück auf dem Frieden beruht“ heißt es im Lied der Weltjugend, das in früheren Tagen so etwas wie
die Hymne des WBDJ und seiner Mitgliedsverbände war. Dieses Leitmotiv – der Frieden – ist kein
Zufall, entstand doch der WBDJ als Konsequenz und Lehre aus der faschistischen Barbarei, die
Millionen von Toten zu verantworten hatte, und große Teile des europäischen Kontinents in Schutt
und Asche legte, die Sowjetunion mit einem barbarischen Vernichtungskrieg überzog. In
Deutschland, in Österreich, aber auch in anderen Ländern, die unter faschistischer Herrschaft
standen, war eine ganze Generation von Jugendlichen mit dem Gift des Rassenhasses und der
Kriegstreiberei erzogen worden, und so waren der WBDJ und seine Mitgliedsorganisationen auch so
etwas wie eine große Gegenbewegung zu diesem Gift in den Köpfen der heranwachsenden
Menschen. Der WBDJ verbreitete das Gegengift der Geschwisterlichkeit der Jugend aller Länder und
Kontinente und des Internationalismus.
Wir sehen gerade heute wieder, wie notwendig es ist, der rassistischen Hetze entgegenzutreten, in
Nordamerika ebenso wie in Europa. Die alten Eliten des kapitalistischen Systems sind in vielen
Ländern so unglaubwürdig geworden oder bereits versunken im Sumpf von Korruption und
Vetternwirtschaft, dass das Kapital auf neue Eliten setzt. Deren Aufgabe ist es, die Wut der
Menschen auf das kapitalistische System umzulenken. Anstatt den Kapitalismus für seine Verbrechen
zur Rechenschaft zu ziehen, sollen die Menschen in Flüchtlingen, in Ausländern, in andersfarbigen
oder andersartigen Menschen den Feind sehen. Begleitet wird diese Propagandaoffensive der Hetze
und Inhumanität von einer Presse, die bereitwillig alle Lügen weiterträgt und sogar selbst zur Hetze
beiträgt. Das Regime des neoliberalen Kapitalismus setzt alle Mittel ein, um die in Jahrzehnten
errungenen sozialen Sicherheiten und Arbeitsrechte der Werktätigen zu zertrümmern. Und es ist
nicht wählerisch in der Auswahl der politischen Kräfte, die diese Doktrin umzusetzen haben. Das
Werk begonnen haben in vielen Ländern, wie auch in Österreich, sozialdemokratische Parteien, es
wird heute verschärft fortgesetzt von reaktionären und neofaschistischen Kräften und es gibt auch
sogenannte Linke, die als Erfüllungsgehilfen der Kapitaloffensive dienen, wie die Syriza-Regierung in
Griechenland.
Gerade deshalb ist es wichtig, dass alle progressiven und klassenkämpferischen Kräfte in ihren
Ländern, aber auch international an der Herausbildung eines Gegenpols gegen diese Entwicklung
arbeiten. Unsere Kräfte mögen in vielen Ländern noch bescheiden sein, wir sind aber die einzige
Kraft, die den unteren Schichten, den Werktätigen und allen anderen vom kapitalistischen
Profitsystem ausgebeuteten Menschen eine Perspektive des Kampfes und des Widerstandes
eröffnen können. Wir Kommunisten und Sozialisten streben nicht danach, das ausbeuterische und
mörderische imperialistische System besser zu verwalten, sondern wir wollen es stürzen. Unser Ziel
ist es nicht, statt den Menschen Politik zu machen. Wir streben danach, die Menschen zu
ermächtigen, ihnen die Werkzeuge zur Hand zu geben, dass sie selbst eine einzige große
Widerstandsbewegung werden können. Unsere Pflicht ist es aber, alles dafür zu tun, dass dieser
Widerstand organisiert und wirkmächtig ist, und dafür braucht es revolutionäre Organisationen,
seien es Jugendorganisationen, Frauenorganisationen, Gewerkschaften oder Parteien.
„Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht geboren: Es ist die Zeit der Monster“ schreib
Antonio Gramsci.
Die Monster von heute stürzen ganze Länder und Regionen in Kriege, ja sie sind in der Lage, die
ganze Menschheit durch Atomkriege zu vernichten. Der Kampf um den Höchstprofit, um die

Ressourcen und um die Einflusszonen in der Welt tobt auf allen Kontinenten, ohne Rücksicht auf
menschliche Verluste und auf die Zerstörung unseres Ökosystems. Die armen Regionen dieser Erde
sind die am stärksten Betroffenen, sie versinken in Hungersnöten, in Massenarmut und völliger
Perspektivlosigkeit gerade für die jungen Menschen. Das einzige, was dem Imperialismus einfällt, ist,
in diesen Ländern auch noch Kriege zu entfachen, sie weiter zu zerstören, und die Menschen, die aus
diesen Zuständen entkommen wollen, vor der Festung Europa ertrinken zu lassen, oder sie die
Festung Amerika erst gar nicht erreichen zu lassen. Schutzsuchende Menschen, darunter kleine
Kinder, werden heute behandelt wie Kriminelle, während die wirklich Kriminellen, die Großkonzerne,
die Profit aus dem massenelend ziehen, mit Zuwendungen der Staaten überschüttet werden.
Das imperialistische System offenbart sich in seiner ganzen Barbarei. Und es ist an uns allen, das den
Menschen auch zu zeigen. Der Slogan eurer Tagung: „Der Hauptfeind steht im eigenen Land“ ist der
beste Weg dorthin. Die „eigenen“ Konzerne, die Barbaren vor der Haustür sozusagen ihrer
Verbrechen zu überführen ist richtig und notwendig, um den Menschen zu zeigen, dass die Kluft
nicht zwischen den Völkern besteht, sondern zwischen jenen, die ausgebeutet werden, und jenen,
die von der Ausbeutung profitieren. Das ist im nationalen Maßstab so und im internationalen.
Die Zukunft der Menschheit kann nur in einer Welt der Geschwisterlichkeit liegen, in einer Welt, in
der die Natur nicht zerstört wird, sondern gehegt und gepflegt, einer Welt in der es keinen Knecht
gibt und keinen Herrn, kein oben und kein unten, sondern freie Menschen in einer freien
Gesellschaft. Für diese Welt zu kämpfen ist unser aller Ziel, und euch Jugendlichen wird dabei eine
entscheidende Rolle zukommen. Ich bin sicher, ihr werden die richtigen Mittel und Wege finden, der
Barbarei entgegenzutreten und für eine neue Welt zu streiten.
Die Partei der Arbeit wünscht euch allen eine schöne Zeit in Wien!

Greetings of the Chairman of the Party of Labour Austia Otto Bruckner

Dear comrades and friends!
I am very pleased to be allowed to address the CENA-Camp of the World Federation of Democratic
Youth in Austria in the name of the Party of Labour of Austria. We would like to congratulate the
Communist Youth of Austria for hosting this meeting of progressive and revolutionary youth
organizations from Europe and North America.
„Youth of all nations, same spirit, same courage unites us; wherever we may live, our happiness rests
on peace” as it says in the Song of the World Youth, which in earlier times was kind of the hymn of
the WFDY and its member organizations. This guiding theme – Peace – is no coincidence as the WFDY
came into being as a consequence and lesson from the fascist barbarity, that was responsible for
millions of deaths, laid large parts of the European continent in ashes and covered the Soviet Union
with a barbarian war of annihilation. In Germany, Austria, but also other countries, which stood
under fascist rule, a whole generation of young people was raised with the poison of racial hatred
and warmongering. Thus, the WFDY and its member organizations were also kind of a major
countermovement to this poison in the heads of the youth. The WFDY spread the counter-poison of
internationalism and fraternity between the youth of all countries and continents.
Especially today, we see again how necessary it is, to oppose the racist agitation in North America, as
well as in Europe. The old elites of the capitalist system in many countries have become so unreliable
or have already drowned in the swamp of corruption and nepotism that capital sets on new elites.
Their task is to distract the fury of the people against the capitalist system. Instead of making
capitalism accountable for its crimes, people are supposed to see refugees, migrants, people of
different color or customs as their enemy. This propagandistic offensive of agitation and inhumanity
is accompanied by a press that is eager to spread all lies and even contributes itself to this agitation.
The regime of neoliberal capitalism uses all means in order to smash all achieved social securities and
labour rights of the working people. And it is not picky in choosing the political forces that are
supposed to imply this doctrine. In many countries, like Austria, the work began by the social
democratic parties and is nowadays more intensely carried on by reactionary and neofascistic forces
and there are also so-called leftists that serve as helpers in the capitalist offensive such as the SYRIZA
government in Greece.
For this very reason, it is important that all progressive and class oriented forces work in their
countries, but also internationally on creating an antipole to this development. Our forces in many
countries may be still modest, but we are the sole force that can give a perspective of struggle and
resistance to the lower strata, the workers and all people exploited by the capitalist profit system.
We communists and socialists are not endeavoring to better manage the exploitative and murderous
imperialist system, but we want to overthrow it. Our aim is not to do politics instead of the people.
We are endeavoring but to empower people, to give them the instruments, so they can become
themselves the sole great movement of resistance. However, our duty is to do everything, in order
for the resistance to be organized and powerful, and for that reason revolutionary Organizations, be
it youth organizations, women organizations, trade unions or parties, are necessary.
“The old is dying and the new cannot be born; in this interregnum a great variety of morbid
symptoms appear”, wrote Antonio Gramsci.
We can see those ‘morbid symptoms’ today in the readiness to lead whole countries and regions into
war, or even erase the whole humanity by nuclear wars. The struggle for the highest profit, for the
resources and zones of influence in the world razes in all continents without regard of human losses
and the destruction of our ecosystem. The poorest regions of this earth are hit the hardest, they
descend into famines, mass poverty and utter lack of perspective, especially among young people.
The sole thing that comes into the mind of imperialism is to spark wars, to destroy them further and
let those people, who escaped those conditions, to drown in front of the fortress of Europe or not
even let them reach the fortress of America. People seeking for protection, among them little

children, are treated like criminals, while the real criminals, the big companies that make profit from
the mass misery are overwhelmed with benefits by the states.
The imperialist system reveals its whole barbarity. And it is down to us all, to show this to the people.
The slogan of your event: “the main enemy is at home” is the best way in this direction. To convict
our “own” corporations, the barbarians of their own crimes is right and necessary in order to show
people that the gap does not consist between the peoples, but between those who being exploited
and those who profit from exploitation. This is true in both the national and the international scale.
The future of humanity can lay only in a world of fraternity, in a world, in which the nature is not
being destroyed, but tended and maintained, a world, in which there are no slaves and no masters,
no above and no below, but free people in a free society. It is the goal of us all to struggle for this
world and you, the youths, will be assigned a great role in this process. I am convinced that you will
find the right means and ways to stand against this barbarity and fight for a new world.
The Party of Labour wishes you all a good time in Vienna!