Schluss mit Verbalradikalismus und Scheinkämpfen – Arbeitskampf jetzt!

Kommentar der Bundesleitung der Kommunistischen Jugen Österreichs zum KV-Abschluss für BusfahrerInnen durch die vida, 04.08.2018

Anfang Juli hat die Regierung den 12-Stunden-Arbeitstag und die 60 Stundenwoche im Parlament beschließen lassen. Im Vorfeld hatte der Österreichische Gewerkschaftsbund zu einer Großdemonstration gegen die Pläne der Regierung, an der sich mehr als 100.000 Menschen beteiligten, aufgerufen. Die sozialdemokratische Gewerkschaftsführung gab sich kämpferisch, schließlich war das die Möglichkeit sich als Opposition und für die ArbeiterInnenklasse zu inszenieren. Der Vorsitzende der Gewerkschaft für Post- und Fernmeldebedienstete, Helmut Köstinger, rief auf der Demonstration gar zum Sturz der Regierung auf, doch was wäre die Alternative? Dieselbe Politik in Rot mit der SPÖ in der Regierung?

Diese Woche wurde bekannt, dass die Gewerkschaft vida einen Kollektivvertrag für BusfahrerInnen – die nicht als Beamten oder ehemalige ÖBB-Beamten angestellt sind (für welche die oben genannte Gewerkschaft für Post- und Fernmeldebedienstete zuständig wäre) – unterzeichnet hat, der eine 50-Stunden-Arbeitswoche beinhaltet. Wir wurden verraten und verkauft“, kommentierte der Zentralbetriebsrat der ÖBB-Postbus GmbH in einer Presseaussendung den KV-Abschluss, den seine FSG-KollegInnen zu verantworten hatten. Hier zeigt sich deutlich, was sich schon zuvor abzeichnete: Die Sozialdemokratie, die die Spitzen der Gewerkschaft besetzt, hat mit den Interessen der arbeitenden Menschen nichts gemein. Zehn Stunden pro Woche länger arbeiten, der Wegfall von Überstundenzuschlägen und eine Ausweitung der Durchrechnungszeiträume, das ist wohl das Ergebnis der von Katzian angekündigten „Abfederung“ des 12-Stunden-Arbeitstages.

Als Kommunistische Jugend Österreichs haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass die ArbeiterInnenklasse und das Volk im Kampf gegen die Politik der Regierung nur Erfolg haben kann, wenn sie sich selbst organisieren und ihren Kampf nicht von der ArbeiterInnenaristokratie in Betrieb und Gewerkschaft abhängig machen und wir bleiben auch weiterhin dabei. Verbündet euch mit euren KollegInnen in der Schule, der Uni und im Betrieb. Diese volksfeindliche Politik kann man nicht durch vermeintliches „Abfedern“ bekämpfen. Werdet selbst aktiv!